Die beste Paarung ist immer eine Häsin mit einem Rammler. WICHTIG: Der Rammler muss beim Tierarzt kastriert werden, damit es keinen ungewollten Nachwuchs gibt!
Auch 2 Rammler kann man gut zusammen halten, allerdings müssen beide rechtzeitig (mit spätestens 12 Wochen) kastriert werden!
Zwei Häsinnen vertragen sich meist nur bis zum Eintritt der Geschlechtsreife und müssen dann getrennt werden. Oft kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Tieren.
Zur Kastration: Eine Kastration ist nur beim Rammler zu empfehlen. Dies bedeutet einen kleinen 5 - 10-minütigen Eingriff, bei dem die Hoden des Rammlers entfernt werden.
Die Kastration sollte mit einem Alter von ca. 10 - 12 Wochen stattfinden. Von einem früheren Eingriff ist aus gesundheitlichen Gründen abzuraten, jedoch sollte man den Eingriff auch nicht zu weit nach hinten verschieben.
Einer Kastration bei der Häsin ist abzuraten. Der Eingriff ist relativ schwierig und sollte nur vorgenommen werden, wenn die Häsin im Erwachsenenalter dauerhaft scheinschwanger wird.
Eine Sterilisation beim Kaninchen ist wirkungslos, da hier zwar die Fruchtbarkeit unterbunden, jedoch die Hormonproduktion weiter fortgesetzt wird.
Dies hat keine Verhaltensänderung zur Folge.
Der Käfig sollte an einem ruhigen, zugfreien Raum aufgestellt sein. Aufgrund seines feinen Gehörs sollten deine Kaninchen nie lauten Geräuschen ausgesetzt werden.
Seit September 2019 gibt es eine neue Richtlinie der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz. Es handelt sich um Empfehlungen. Zum Wohle Ihrer neuen Kaninchen ist zu raten, diese einzuhalten.
Herunterladen könnt ihr diese Empfehlung hier: TVT Empfehlung Kaninchenhaltung
Das Hauptnahrungsmittel des Kaninchens ist Heu. Es muss IMMER zur Verfügung stehen, genauso wie sauberes Wasser.
TIPP: GEBT IN DAS WASSER IMMER EINEN SCHUSS APFELESSIG - DAS WIRKT POSITIV AUF DIE VERDAUUNG DER TIERE.
Besonders wichtig ist es zudem, abwechslungsreich Gemüse und Obst zur Verfügung zu stellen.
Ergänzend kann ein wenig Trockenfutter für Zwergkaninchen, am besten in Form von Pellets gefüttert werden. Füttert bitte nicht mehr als 1 EL pro Tier und Tag.
Wir empfehlen:
JR Farm Nagerfutter
Versele Laga Nagerfutter
Bunny Kaninchentraum young oder Bunny Grüner Traum
Warum nur so wenig Trockenfutter?
Die Zähne der Kaninchen wachsen lebenslang nach. Kaninchen kauen ihr Futter nicht wie Menschen sondern sie zermahlen es durch seitliche Bewegungen der Kiefer. Dadurch wird ein stetiger Abrieb der Zähne gewährleistet.
Werden Kaninchen dagegen vorwiegend mit Kraftfutter oder Pellets gefüttert, geschieht zweierlei: zum einen ist dieses Futter so energiereich, dass eine geringe Futteraufnahme genügt um das Tier satt zu machen, zum anderen wird das Futter nicht zermahlen. Die Folge davon: die Zähne werden nicht mehr genügend abgerieben.
Auf Leckereien aus dem Zoohandel solltest du verzichten, da diese sehr viel Zucker enthalten.
Besser ist frisches Gemüse und frische Obstbaumzweige.
Die Zähne des Kaninchens wachsen ständig nach, daher sollte es z.B. durch hartes Brot (max. 1x pro Woche), aber vorallem durch viel Heu die Möglichkeit bekommen, sich die Zähne gleichmäßig abzunutzen. Besonders gut eignen sich auch Obstbaumzweige von Apfel oder Birne.
Es ist immer darauf zu achten, dass Obst und Gemüse Zimmertemperatur haben, gut gewaschen und abgetrocknet wurde.
Nichts aus dem Kühlschrank verfüttern!
Nichts welkes, angefaultes oder verschimmeltes verfüttern!
Zweige und Kräuter dürfen nicht gespritzt sein und sollten nicht auf Wiesen gesammelt werden, auf denen Hunde ihr Geschäft verrichten. Ebenso nicht an zu stark befahrenen Straßen (wegen der Abgase) sammeln!
Zum ausprobieren, was dein Kaninchen am liebsten mag, immer nur in kleinen Mengen füttern, da Kaninchen sonst Durchfall bekommen können.
Zweige: Ahorn, Erle, Esche, Fichte, Hainbuche, Haselnuss, Linde, Obstbäume, Tanne, Weide, Weißbuche
Obst: Apfel, Banane, Birne, Erdbeeren, Himbeeren, Kiwi, Melone, Weintrauben
Kräuter: Basilikum, Dill, Petersilie, Thymian, Pfefferminze
Gemüse: Brennessel (anwelken lassen oder trocknen!), Chicoree, Eisbergsalat, Feldsalat, Fenchel, Sonnenblumen, Sellerie, Radieschenblätter, Paprika, Gurken, Möhrengrüm, Möhren, Rettichblätter, Tomaten (ohne Grün, Giftig!!!), Topinambur
Ackerfuchsschwanz |
Gänsefuß Giersch Grapefruit (als Leckerchen) Gras Hagebutten Hasenscharte Heidelbeeren (als Leckerchen) Hirtentäschel Huflattich Indianernessel Johannisbeeren (als Leckerchen) Kaki (als Leckerchen) Kamille KarambolaKarotten (auch mit Grün) Kerbel Kirschen (als Leckerchen) Kiwi (als Leckerchen) Klee (in Maßen, kann Blähungen verursachen) Knollensellerie (enthält Oxalsäure) Kohlrabi (auch mit Blättern, im Maßen, kann blähen) Kohlrübe (enthält nur etwas viel Zucker) Kresse Kürbis |
Liebstöckel Litchi Löwenzahn Loquat Luzerne Mairübe mit Stengel (Stielmus) Mais (die komplette Pflanze) Malve Mandarine (als Leckerchen) Mango Mangold Majoran Melde Melonen Mirabelle Nektarine (als Leckerchen) Orange Oregano PapayaPaprika (alle Farben, viel Vit C) Pastinake Petersilie (Achtung bei trächtigen Tieren, wirkt abtreibend) Petersilienwurzeln (hoher Calciumgehalt) Pefferminze Pfirsich (als Leckerchen) Pflaume (als Leckerchen) Pilze (nur Zuchtpilze, Wildpilze haben zuviel Quecksilber) Pupursonnenhut |
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Agapanthus (Schmucklilie) Agave Akazie, Falsche Akelei Aloe Alpenveilchen Amaryllis Aronstab Azalee Bärlauch Berglorbeer Besenginster Bilsenkraut Bingelkraut Blasenstrauch Blauregen Bogenhanf Buchsbaum Buschwindröschen Christrose Christusdorn Chrysantheme Clematis Clivie Datura Dieffenbachie |
Efeu Efeutute Eibe Eisenhut Engelstrompete Essigbaum Farne Feigenbaum Feuerbohne Fingerhut Geranie Glyzinie Goldregen Gundermann Hahnenfuß, Scharfer Hakenlilie Hartriegel Heckenkirsche Herbstzeitlose Hortensie Hundspetersilie Hyazinthe Ilex Immergrün Je-länger-je-lieber |
Kalla Kirschlorbeer Krokus Kronwicke, Bunte Kroton Lavendelheide Lebensbaum Liguster Liliengewächse Lupine Madagaskar-Immergrün Mahonie Meiglöckchen Märzenbecher Mistel Mittagsblume Myrte Nachtschatten, Bittersüßer Narzisse Oleander Osterglocke Passionsblume Porzellanblume Prachtlilie |
Primel Rebendolde Rhizinus Rhododendron Rittersporn Sadebaum Sauerklee Schneeglöckchen Schöterich, Bleicher Schwedenklee Seidelbast Sommerflieder Stechapfel Tabak, Virginischer Tulpe Wacholder Wandelröschen Weihnachtsstern Wolfsmilchgewächs Wunderbaum Wüstenrose Zeder, Virginische Zimmerkalla Zwergholunder Zwergmistel |
Auch Tierarztbesuche sind notwendig. Zuerst einmal für die jährlichen Schutzimpfungen, gegen RHD, RHD2 und Myxomatose. (siehe weiter unten: Krankheiten)
Auch wenn es deinem Zwerg nicht gut geht, er nicht frisst oder apathisch in der Ecke sitzt, ist es ratsam sofort einen Tierarzt aufzusuchen. Sei besonders aufmerksam bei der Beobachtung deiner Kaninchen. Kaninchen sind Fluchttiere und verstecken es sehr gut, wenn sie krank sind.
Ebenso wachsen die Krallen eines Kaninchens. Diese sollten 2x im Jahr geschnitten werden. Entweder vom Tierarzt oder in der Zoohandlung. Du kannst es auch selbst machen, solltest aber darauf achten, dass du die Blutgefäße hinter den Krallen nicht verletzt und dem Kaninchen somit Schmerzen zufügst. Sollte dein Kaninchen häufig Auslauf auf Betonboden oder einer Pflasterdecke haben, kann das Krallenschneiden möglicherweise überflüssig werden, da sich die Krallen so ganz gut abwetzen.
Tieraztbesuche verursachen zusätzliche Kosten, darüber sollte man sich im Klaren sein, bevor man sich ein Tier anschafft!
Besonders wenn Kaninchen in einer großen Gruppe leben, ist es oft schwer festzustellen, ob ein Kaninchen krank ist. Eine genaue Beobachtung des Kaninchens ist notwendig.
Frühe Warnzeichen sind:
das Kaninchen kommt nicht zur Fütterung, es frisst weniger oder gar nicht mehr.
verklebtes Fell, als Zeichen einer Durchfallerkrankung.
tränende Augen
häufiges Niesen
feuchte verklebte Nase
häufiges Kratzen
Gleichgewichtsstörungen
häufiges Zähneknirschen, als Zeichen von Schmerz
Hinken, als Symptom einer Verletzung
Kahle Stellen, Juckreiz
Zur Zeit gibt es Impfungen gegen:
Myxomatose (je nach Impfstoff 6 oder 12 Monate Impfschutz)
Kaninchenschnupfen (1 Jahr Impfschutz)
RHD/Chinaseuche (1 Jahr Impfschutz, ist mittlerweile in der Impfung zu RHD2 enthalten)
RHD Typ 2 (je nach Impfstoff 6 -12 Monate Impfschutz)
Die Impfungen:
Wie für uns Menschen und wohl auch alle anderen Haustiere gibt es auch für Kaninchen zur Vorsorge Impfungen, damit sie nicht an sehr ansteckenden und oft tödlich verlaufenden Infektionskrankheiten erkranken.
Bei der Frage ob und wenn ja gegen was alles geimpft werden soll, ist sehr entscheidend ob das Tier in der Wohnung oder draußen gehalten wird. Wir möchten in dieser Hinsicht nicht auf das Thema eingehen. Diese Frage sollte jeder mit dem Tierarzt seines Vertrauens besprechen. Ein Tier aus Unwissenheit oder Kostengründen nicht zu impfen ist aber ein großes Vergehen am Tier! Jeder sollte sich, bevor er ein Tier aufnimmt, informiert haben welche Bedürfnisse (und dazu zählt auch die medizinische Versorgung) so ein Lebewesen hat.
An dieser Stelle sind nun die empfohlenen Impfungen für Zwergkaninchen genannt und erklärt.
Myxomatose
Diese Seuche stammt aus Südamerika. Sie wurde in der Mitte des vorherigen Jahrhunderts in Australien künstlich verbreitet um die dortigen Wildkaninchenbestände zu reduzieren. Durch das unvorsichtige Handeln eines Arztes gelang die Seuche von Frankreich aus nach ganz Europa. Die Viruserkrankung wird durch blutsaugende Insekten wie z. B. Stechmücken übertragen. Die Krankheit beginnt in der Regel mit Lidbindehautrötungen, Schwellungen der Augenlieder, der Nasengegend und der Lippen. Auch die Geschlechtsteile und Aftergegend schwellen an. Vielfach treten im gesamten Hautbereich Knötchen bis zur Haselnussgröße auf. Auch diese Impfung sollte jährlich wiederholt werden.
Kaninchenschnupfen
Die Tiere haben eitrig schleimigen Nasenausfluss, eitrige Lidbindehautenzündung und eine erschwerte Atmung. Oftmals kommt noch eine Schiefhaltung des Kopfes hinzu. Die Krankheit hat einen eher langsamen Verlauf wobei auch kurzzeitige Zustandverbesserungen vorkommen.
Oftmals führen dann Infektionen der Lunge oder des Gehirnes zum Tode. Ursache der Krankheit sind Bakterien.
Die Impfung gegen Kaninchenschnupfen empfehlen wir nicht. Mehr hier:
http://info.kaninchenschutz.de/Kaninchenschnupfen.pdf
RHD/RHD-2 · (Rabbit Hemorrhagic Disease)
Diese sehr ansteckende Viruserkranken hat sich von China aus seuchenartig über ganz Europa verbreitet. Aus diesem Grunde wird sie auch Chinaseuche genannt. Diese, beim Wild- und Hauskaninchen vorkommende tödliche Erkrankung hat einen sehr schnellen Verlauf und es sind bisher keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt. Die verendeten Tiere haben häufig Blut an der Nase und auch in Lunge und Darm werden im nachhinein Blutungen festgestellt. Die Impfung sollte jährlich durchgeführt werden.
Seit wenigen Jahren tritt eine Mutation des RHD (RHD-2) auf. Diese Viruserkrankung ist aggressiver als das bisherige RHD. Die meisten Kaninchen sterben ohne vorherige Krankheitsanzeichen.
Seit Herbst 2016 gibt es den Impfstoff auch in Deutschland. Geimpft werden sollte derzeit alle 6 Monate. RHD 1+2 werden mittlerweile als eine Impfung zusammen verabreicht.